Feuerwehr und Polizei arbeiten im Einsatzfall oft eng zusammen. Da lag es nahe, dass sich die Jugendfeuerwehr einmal vor Ort bei der Polizei über deren tägliche Arbeit informiert und die Räumlichkeiten und Einsatzmittel der Polizei besichtigt. So besuchten wir am Samstag, den 12. August 2023 mit unseren Jugendlichen die Polizeiinspektion (PI) Fürstenfeldbruck, die auch für Hattenhofen zuständig ist.
Vor Ort begrüßte uns Polizeihauptkommissar Klaus Meissner und gab uns in einem Schulungsraum einen ersten Einblick in die persönliche Schutzausrüstung eines Polizisten. Gemeinsamkeiten konnten wir bei Schuhen und Handschuhen feststellen. Doch dann wurde es schnell spannend und die Unterschiede zwischen Feuerwehr und Polizei wurden deutlich.
Natürlich trägt ein Polizist seine Dienstwaffe. Hauptkommissar Meissner erklärte uns, dass nach tragischen Vorfällen in der Vergangenheit alle Polizisten verpflichtet sind, ihre Waffe im Dienst immer bei sich zu tragen. Als nächstes durften wir uns ein paar Handschellen anschauen und auch mal ausprobieren. Die Dinger können ganz schön eng sein. Weiter ging es mit dem Schlagstock, der Schutzweste und dem Pfefferspray. Klaus, der übrigens selbst bei der Freiwilligen Feuerwehr ist, erzählte uns, dass Polizisten im Dienst oft noch viel mehr bei sich tragen, die gezeigten Ausrüstungsgegenstände aber sozusagen die Grundausstattung der Polizei im Einsatz sind.
Die Polizisten verbringen ihre Zeit aber nicht nur im Einsatz, sondern auch sehr oft mit Arbeiten und Schreiben am PC. Der Computer ist für einen Polizisten also mindestens genauso wichtig wie die Dienstwaffe. So müssen beispielsweise Ermittlungsberichte geschrieben oder Anzeigen aufgenommen werden.
Nach dieser Einführung machten wir einen Rundgang durch die Räumlichkeiten der PI. Natürlich besichtigten wir auch die Arrestzellen im Keller und einige legten sich sogar probeweise auf die unbequemen Pritschen in einer Zelle. Es ist eben ein Ort, der nicht gerade auf Gemütlichkeit ausgelegt ist. Über einen Notrufknopf können sich Häftlinge melden, wenn sie eingesperrt sind. Umgekehrt können die Polizisten über einen anderen Notrufknopf ihre Kollegen zu Hilfe rufen, wenn es nötig ist.
Wir sahen den Untersuchungsraum, in dem Blutproben entnommen werden, zum Beispiel von Autofahrern, die unter Alkohol- oder Drogenverdacht stehen. Danach ging es in den Raum für die erkennungsdienstliche Behandlung, wo Verdächtige fotografiert und ihre Fingerabdrücke an einem digitalen Scanner abgenommen werden. Zuletzt besichtigten wir die Einsatzzentrale, von der aus die Einsätze im Inspektionsbereich koordiniert werden. Diese sah übrigens sehr ähnlich aus, wie wir sie von verschiedenen Feuerwehren kennen.
Danach ging es nach draußen, wo wir uns einen Streifenwagen anschauten, in dem sich die Jugendlichen auch einmal hinsetzen und das Blaulicht einschalten durften. Klaus unterhielt uns hier, wie auch an allen anderen Stationen, mit vielen Details über Abläufe, Polizeitaktiken und wissenswerten Fakten.
Am Ende der Führung trafen wir uns wieder im Schulungsraum, wo wir noch Geschichten über die spektakulärsten Fälle aus dem Polizeialltag der letzten Jahrzehnte hören durften. Es war eine rundum gelungene Aktion und wir bedanken uns herzlich bei den Polizistinnen und Polizisten der PI FFB für die spannenden Einblicke in ihren Dienstalltag. Polizeihauptkommissar Klaus Meissner ermutigte die Jugendlichen, den eingeschlagenen Weg bei der Feuerwehr weiterzugehen und wies darauf hin, dass bei einem späteren Interesse am Polizeidienst das ehrenamtliche Engagement bei der Feuerwehr sehr wohlwollend berücksichtigt wird. Vielleicht wird sich ja in Zukunft einer der Jugendlichen in Polizeiuniform dem Schutz der Bevölkerung widmen. Wie wir am Beispiel von Klaus Meissner sehen konnten, schließen sich Polizeidienst und Freiwillige Feuerwehr nicht aus.