Die Freiwillige Feuerwehr Hattenhofen feierte gestern eine Premiere. Erzwungen durch die Corona-Pandemie hielten wir unsere erste virtuelle Übung ab. Zum ersten Mal trafen sich dazu eine große Anzahl von Aktiven online, mit Laptops, Desktop-PC, Tablets oder Mobiltelefonen über das Internet verbunden.
Die jährliche Winterschulung zum Thema Unfallverhütungsvorschriften bot sich natürlich auch dazu an. Traditionell eröffnen wir mit dieser Schulung das Übungsjahr, sprechen dabei über Vorschriften und neueste Erkenntnis zum Thema Sicherheit und Gesundheitsschutz im Feuerwehrdienst. Diese Kenntnisse werden dann während der über das Jahr verteilten praktischen Übungen vertieft.
Die Premiere gelang außerordentlich gut. Dabei half uns auch die kürzlich erfolgte und in Eigenleistung der Feuerwehr erbrachte Netzwerkverkabelung des Gerätehauses und der Anschluss an einen Internetzugang. Mit dieser Übung testeten wir diesen Zugang, seine Stabilität und den Datendurchsatz. Und das gelang uns auch gut. Die Veranstaltung konnten wir ohne Unterbrechungen durchziehen. Auch bei den von ihrem jeweiligen Zuhause zugeschalteten Dienstleistenden sahen wir keine nennenswerten Probleme.
Die Teilnahme an der Übung vom heimischen Wohnzimmer oder dem Küchentisch aus, erlaubte es im übrigen auch jungen oder auch älteren Familienangehörigen den Ablauf einer solchen Übung zu verfolgen. Beim Zuschauen und dem Papa über die Schulter blicken gewannen sie so einen Eindruck vom Feuerwehrdienst und übrigens auch den damit verbunden Gefahren.
Der Spaß kam bei der Übung überhaupt nicht zu kurz. Klar, alle sind mehr oder weniger von den Kontaktbeschränkungen genervt. So nutzten viele das virtuelle Zusammentreffen vor und nach der Übung für digitalen Blödeleien, spielten mit den Möglichkeiten der Software oder zeigten, was für Leckereien zu Hause auf dem Tisch standen.
Wir hoffen natürlich alle, dass wir uns bald wieder real treffen können. Im Feuerwehrdienst sind die gemeinsamen, praktischen Übungen in der Gruppe und mit den Geräten vor Ort für die Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft unverzichtbar. Auch die Gefahren, die sich im Dienst ergeben oder die von den teils schweren, komplexen Gerätschaften und Materialien ausgehen, die können nur bei praktischen Übungen anschaulich vermittelt werden.
Die erste digitale Veranstaltung als solches war es übrigens nicht für unsere Feuerwehr. Schon in der Vergangenheit nutzen wir das Internet, um virtuelle Sitzungen zu organisieren oder um Dienstleistenden, die zum Beispiel wegen Kinderbetreuung zu Hause bleiben mussten, die Teilnahme an wichtigen Treffen zu ermöglichen. Auch die bayerischen Feuerwehrschulen stellen wegen Corona ihr Schulungsprogramm, wo immer es geht, auf digitalen Unterricht um. Treffen der Feuerwehrführungskräfte und Ausbildungsgänge auf Landkreisebene erfolgten schon mehrfach virtuell. Die Freiwillige Feuerwehr Hattenhofen sieht sich nun gut gerüstet, mit der Zeit zu gehen und seine Aktivitäten entsprechend anzupassen.