Es ist ein beeindruckendes Bild, wenn die Feuerwehr mit ihren voll besetzten Fahrzeugen mit Blaulicht und Martinshorn zu einem Einsatz ausrückt. Oft wissen die Feuerwehrleute noch nicht, was sie erwartet. Eingehende Funksprüche in den Fahrzeugen geben erste Hinweise. Bereits auf der Anfahrt werden erste Befehle erteilt und die Einsatzkräfte rüsten sich zum Teil schon im Fahrzeug aus, zum Beispiel indem sie die Pressluftatmer anlegen.
Damit die Feuerwehrleute den Herausforderungen der unterschiedlichsten Lagebilder gewachsen sind, müssen sie viel Zeit in die Aus- und Fortbildung investieren. Im Falle der Freiwilligen Feuerwehr Hattenhofen waren dies beispielsweise für das Jahr 2024 insgesamt mindestens 750 Stunden.
Damit ist es aber noch nicht getan. Weitere Stunden fallen für die Verwaltung an (Berichtswesen, Beschaffungen, Übungsvorbereitungen etc.) Und … für die Instandhaltung der Einsatzmittel. Auch das Gerätehaus selbst, die Feuerwehrfahrzeuge, die Geräte und Ausrüstungsgegenstände müssen gepflegt, gewartet, geprüft und gegebenenfalls repariert oder ersetzt werden, damit sie im Einsatzfall zur Verfügung stehen. Würde dies nicht geschehen, wäre auf Dauer keine Feuerwehr einsatzbereit.
Die Unterhaltung einer Feuerwehr ist Aufgabe der Gemeinde. Das Feuerwehrgesetz regelt dabei, für welche Aufgaben die Feuerwehr und die Feuerwehrangehörigen zuständig sind. Die Erledigung der immer umfangreicher werdenden Vorschriften zur Geräteprüfung gehört eigentlich nicht dazu, wird aber dennoch von den Feuerwehren oft in Eigenregie durchgeführt. In unserer Feuerwehr kümmern sich eine Handvoll Leute um diese wichtigen Arbeiten … ehrenamtlich.
Die Prüfvorschriften sind zum Teil stark abgestuft. Im einfachsten Fall müssen regelmäßig nur Sichtprüfungen durchgeführt werden, in komplexeren Fällen sind bereits umfangreiche Prüfprotokolle abzuarbeiten, die nicht selten auch eine gewisse Ausbildung voraussetzen. Bei den Feuerwehren ist dies die Ausbildung zum Gerätewart, die an einer staatlichen Feuerwehrschule zu absolvieren ist. Für die Wartung von Atemschutzgeräten gibt es spezielle Ausbildungen. Die Gerätewarte verfügen über die entsprechenden Kenntnisse und die Befähigung, viele Prüftätigkeiten eigenverantwortlich durchzuführen.
Es liegt jedoch in der Natur der Sache, dass insbesondere bei Defekten auch Fachwerkstätten hinzugezogen werden müssen. In anderen Fällen wird ein besonderer Sachkundenachweis gefordert, so dass Prüftätigkeiten extern durchgeführt werden müssen. Dies ist beispielsweise bei Kletterausrüstungen, Gaswarngeräten oder Defibrillatoren der Fall. Dazu müssen Termine vereinbart, Geräte eingeschickt oder Fahrzeuge zum Hersteller gebracht werden. Da gehen leicht mehrere Tage verloren.
Auch das summiert sich zu einem erheblichen Aufwand, der von Jahr zu Jahr steigt und bei unserer Feuerwehr im Jahr 2024 noch einmal gut 250 Stunden ausmachen wird. Und das Ganze ist nicht ohne. Geht im Einsatz etwas schief, muss unter Umständen die ordnungsgemäße Wartung nachgewiesen werden. Kürzlich haben nach einem Unfall sogar von der Staatsanwaltschaft beantragte Hausdurchsuchungen bei Feuerwehrleuten für erhebliche Unruhe in der Feuerwehr gesorgt. Auch wenn dies schon eine extreme Eskalation darstellt, zeigt es doch den Ernst der Lage.
Ohne die Arbeit dieser wenigen Engagierten, die übrigens zusätzlich zum Einsatz- und Übungsdienst geleistet wird, könnte eine Feuerwehr ihre Aufgaben überhaupt nicht erfüllen. Wir könnten nicht ausrücken oder wären am Einsatzort möglicherweise völlig hilflos, weil unsere Einsatzmittel nicht funktionieren.
Wie bereits erwähnt, handelt es sich um eine sehr verantwortungsvolle, ehrenamtliche Tätigkeit, die in der Regel völlig im Verborgenen stattfindet und selten eine angemessene Würdigung erfährt. Für die Erfüllung des gesetzlichen Auftrages der Feuerwehren ist die Geräteprüfung jedoch unverzichtbar.
