Am Montag, den 28. August 2023 konnte die Feuerwehr Hattenhofen in einem alten Abbruchhaus in Haspelmoor ihre Fähigkeiten mit besonderem Augenmerk auf die Menschenrettung üben. Wir bedanken uns an dieser Stelle nochmals bei der Familie Stein, die uns diese Übungsmöglichkeit zur Verfügung gestellt hat.
Bereits zwei Stunden vor Übungsbeginn begannen wir damit, das Innere des Hauses komplett zu vernebeln. Zuvor hatten wir die Positionen der zu findenden und zu rettenden Personen festgelegt. Als besondere Herausforderung platzierten wir eine lebensgroße Puppe in einem schwer zugänglichen Dachspitz. Nachdem das Gebäude vernebelt war, versteckten sich 4 Mitglieder unserer Jugendfeuerwehr, die sich für die Übung als Statisten zur Verfügung gestellt hatten, an den vorgesehenen Stellen im Gebäude.
Am Gerätehaus wurden die Übungsteilnehmer über die bis dahin unbekannten Übungsdetails informiert. Ähnlich wie bei einem realen Einsatz erhielten die Einsatzkräfte rudimentäre Angaben zur Lage und zum Einsatzort, wie sie bei einem Notruf an die Feuerwehr weitergegeben werden. Die Einsatzkräfte verteilten sich auf die Fahrzeuge und rückten zum Übungseinsatz aus.
Am Einsatzort angekommen, erkundeten der Einsatzleiter und ein Gruppenführer die Lage. Im angenommenen Szenario war bekannt, dass sich eine unbekannte Anzahl von Personen in dem verrauchten Haus befand und gerettet werden musste. Die Einsatzstelle wurde abgesichert, die Löschwasserversorgung aufgebaut und die Atemschutzgeräteträger bereiteten sich auf das Eindringen in das Gebäude vor.
Das taktische Vorgehen bei einem solchen Einsatz ist in den einschlägigen Vorschriften klar geregelt. Besondere Priorität hat der Eigenschutz. Dazu müssen neben den in das Gebäude vordringenden Einsatzkräften Sicherungstrupps in Reserve gehalten werden, die im Bedarfsfall unterstützend oder rettend eingreifen können. Eine so genannte Atemschutzüberwachung protokolliert die Einsatzdetails, hält Funkkontakt zu den vorgehenden Kräften und kontrolliert durch Rückfragen deren Sauerstoffreserven. Zudem wird bei der Vorgehensweise immer versucht, mindestens einen zweiten Rettungsweg zu schaffen, über den Personen aus dem Gebäude gebracht werden können oder über den sich die Einsatzkräfte im Notfall selbst retten können, wenn zum Beispiel der Rückweg durch Feuer oder Einsturz abgeschnitten ist.
Die Einsatzkräfte lösten ihre Aufgabe mit Bravour. Mehrere Trupps drangen unter Atemschutz in das Haus ein und begannen, es systematisch abzusuchen. Schnell fanden sie die insgesamt 4 Statisten und die wirklich fies versteckte Puppe. Auch die als „Bonusaufgabe“ platzierten Schaummittelbehälter wurden schnell gefunden. Vorbildlich wurden die Statisten, die teilweise Bewusstlosigkeit vortäuschten, aus dem Haus gebracht und von anderen Helfern übernommen, die sofort Maßnahmen zur Stabilisierung der Geretteten einleiteten.
Insgesamt waren wir alle mit dem Ablauf sehr zufrieden. Das Zusammenspiel der Einsatzkräfte klappte reibungslos und die oft schwierige Kommunikation über Sprechfunk verlief sehr geordnet. So konnten wir bereits eine Stunde nach Übungsbeginn mit der Belüftung des Gebäudes beginnen und es innerhalb weniger Minuten rauchfrei machen. Es hat sich gezeigt, dass der Ausbildungsstand unserer Feuerwehr durchaus vorzeigbar ist und wir als Einheit den Anforderungen gerecht werden.