Vor gut einem Monat hat die Freiwillige Feuerwehr Hattenhofen ihre Einsatzmittel erweitert und auf den neuesten Stand gebracht. So verfügen wir jetzt über zwei sogenannte Systemtrenner und auch eine Wärmebildkamera.
Die Systemtrenner B-FW nach DIN 14346 dienen dem Schutz des Trinkwassers und verhindern, dass eventuell mit Schadstoffen kontaminiertes Löschwasser bei der Wasserentnahme im Hydrantennetz zurück in den Trinkwasserkreislauf gelangt und diesen dadurch verschmutzt. Bei schlagartigen Schließen von Strahlrohren kann kurzzeitig ein Überdruck in der Schlauchleitung der Feuerwehr entstehen, durch den Löschwasser über den Hydranten zurück in das Trinkwassernetz gepresst wird. Ein Systemtrenner regiert selbst auf kleine Druckunterschiede und schließt automatisch ab. Die Druckunterschiede kann man auch optisch verfolgen, denn der Systemtrenner leitet beim Druckausgleich Wasser über ein Auslassventil nach außen ab. Das Trinkwassernetz bleibt so geschützt.
Die Feuerwehr entnimmt ihr Löschwasser nicht immer aus dem Trinkwassernetz. In aller Regel bedient sie sich beim Erstangriff in einem Einsatz zuerst aus dem Tank des Löschgruppenfahrzeuges. Das Wasser im Tank ist aufgrund der oft langen Standzeiten oft belastet. Darüber hinaus kann Löschwasser zuvor auch aus öffentlichen Gewässern entnommen wurden sein oder es kam womöglich sogar Löschschaum zum Einsatz, dessen Rückstände über die Armaturen das Trinkwasser im öffentlichen Leitungsnetz gefährden.
Recht ausführlich berichtet das Feuerwehr-Magazin zum Thema, zu dem wir hier verlinken.
Neben den beiden Systemtrennern (jeweils einer pro Fahrzeug) können wir jetzt auch eine Wärmebildkamera zum Einsatz bringen. Die Feuerwehr setzt Wärmebildkameras ein, um bei Bränden und anderen Notfällen Wärmequellen in einem Gebäude oder im Freien zu entdecken. Die Wärmebildkamera kann sogar Informationen liefern, wie viel Wärme abgeben wird.
Das kann der Feuerwehr helfen, schnell einen Brandherd zu finden oder mögliche Opfer, zum Beispiel in verrauchten Räumen zu lokalisieren. Darüber hinaus können auch nach erfolgten Löscheinsätzen Glutnester entdeckt werden, um so ein erneutes Aufflammen zu unterbinden.
Ganz neue Herausforderungen entstehen für die Feuerwehren mit der zunehmenden Verbreitung von Elektroautos. Deren Batterien, oft kaum sichtbar im Unterboden der Fahrzeuge verbaut, können sich bei Beschädigungen entzünden. Bei einem Unfall kann das auch nach geraumer Zeit passieren und so Einsatzkräfte wie möglicherweise noch im Fahrzeug befindliche Personen gefährden. Daher sollen bei Verkehrsunfällen Elektroautos mit Wärmebildkameras bis zum Abschluss von Lösch- und Rettungsarbeiten beobachtet werden.
Schließlich kann die Wärmebildkamera auch bei anderen Einsätzen wie der Suche nach vermissten Personen in der Nacht eingesetzt werden. Sie ist ein besonders vielseitiges Einsatzmittel, das Leben retten kann und heute für die Arbeit einer Feuerwehr ausgesprochen wertvoll ist.